Warum musst du gerade dieses Wort benutzen? Falls ihr ein ungutes Gefühl bekommt, wenn das Wort auftaucht, wundert es mich nicht. Ihr seid wahrscheinlich in der Mehrheit. Für die jungen unter uns, die in einer patriachalischen Kultur groß wurden, sind Pussys beängstigend. Sie werden gleichermaßen begehrt und entweiht. Sie sind mächtig, unübersichtlich, mysteriös und unbekannt. Wir werden gewarnt, dass die Männer unsere Pussy wollen, als passenden Körperteil für ihren Penis. Gleichzeitig bringt man uns bei, dass sie eigentlich ekelhaft sind. Sie bluten; sie pressen Babys heraus; sie haben auf launenhafte und unvorhersehbare Art Orgasmen. Man erzählt uns, dass sie seltsam riechen und verkauft uns unzählige Produkte, um ihren lästigen Geruch loszuwerden. Sie gelten oft als hässlich, und um sie überhaupt vorzeigbar zu machen, müssen sie zurechtgemacht werden. Wir Frauen schrecken vor ihr zurück und unsere Männer verstehen sie nicht.

Eine Pussy zu haben ist in einer solchen Kultur noch deutlich schlimmer, als eine genannt zu werden. Wenn also jemand einfach so mal das P-Wort verwendet, führt das zu einem historisch bedingten Widerhall, der weit stärker ist als das Wort selbst. Keine Frage, das Wort Pussy hat schwer zu tragen. Es führt viel Ballast mit sich. Und doch ist es für mich das einzige Wort.

Denn es geht darum, Entweihtes zurückzuerobern. Angefangen mit Pussy.

Es gibt keine einzige Frau, deren Pussy nicht in der einen oder anderen Weise schon entehrt oder nieder gemacht worden wäre.

Herabwürdigung, Geschlechterdiskriminierung, Vergewaltigung, Belästigung, Benachteiligung aufgrund des Geschlechts, Einkommensungleichheit. Viele Frauen haben ihren Müttern, Großmüttern, Tanten und Freundinnen dabei zugesehen, wie sie scheinbar alternativlos die Tradition der Unterwerfung pflegten. Vielen Frauen hat man seit Kindertagen vermittelt, dass sie Objekte sind, die für das Vergnügen der Männer da sind.

Pussy wird selten benutzt, um unser Frausein zu feiern und zu stärken.

Eine Pussy werden wir genannt, wenn es darum geht, uns zu beleidigen oder zu verspotten. Und die Beleidigung kann auch durchaus von einer von uns kommen, denn wir Frauen haben es längst selbst internalisiert, dass in unserer Kultur Pussy vor allem als Schimpfwort gebraucht wird.

Warum also wähle ich dieses Wort, das so viel Ballast und Konflikte mit sich bringt, wenn ich von der Heldin unserer Geschichte spreche? Es gibt ja viel nettere und sanftere Wörter. Wir könnten zum Beispiel Vagina sagen – außer dass das physiologisch unvollständig ist. Vagina bedeutet ursprünglich Scheide, also das Ding, in das man ein Schwert steckt. Das Wort bezeichnet nur den muskulären Schlauch der von den äußeren Geschlechtsorganen zum Muttermund reicht. Es lässt also die äußeren Geschlechtsorgane aus – die äußeren und inneren Schamlippen, die Scheidenöffnung und die Klitoris. Eine Pussy Vagina zu nennen, ist ungefähr so, als würde man einen Penis als Skrotum bezeichnen. Das Wort bezeichnet nur einen Ausschnitt, ist also als solches falsch und irreführend. Außerdem, so mein Eindruck, haben Frauen, die das Wort Vagina verwenden, häufig kein gutes Verhältnis zu dem Teil von sich, den sie damit bezeichnen. Vagina benutzen wir, wenn wir förmlich sein wollen. Wie wenn man eine Frau eine Dame nennt. Es ist kein benutzerfreundliches Wort; es hat keine Intimität.

Wie sollen wir sie also nennen? Viele Frauen benutzen in letzter Zeit das Wort Yoni. Yoni ist ein hinduistisches Wort, dessen Wurzel Sanskrit ist. Ich bin aber nicht Hindu.

Es gäbe noch Vulva. Eigentlich ein ganz gutes Wort, weil es tatsächlich genau die äußeren Genitalien bezeichnet. Aber ihr fehlt irgendwie der Schwung. Vulva. Klingt für mich ein bisschen wie Volvo, ein sicheres, aber nicht besonders schönes Auto.

Wenn eine Frau hingegen Pussy sagt, passiert etwas ganz Wunderbares.

Aus irgendeinem Grund wird man durch das laute Aussprechen des Wortes Teil einer Gemeinschaft von Verschwörerinnen, die ein wunderbares Wissen teilen; es ist wie ein geheimer Handschlag. Wir Frauen verstehen das intuitiv, wenn wir eine Verbindung herstellen zu diesem Wort, das so lange nur obszön und pornografisch gebraucht wurde. Wenn wir es aussprechen, dann ist der starke Widerhall auf unserer Seite, nicht gegen uns. Der Ballast verwandelt sich in unsere stolze Geschichte. Und wir bekommen sofort das Gefühl, dass wir uns das Wort so zurückerobern, was der erste Schritt zur tatsächlichen Rückeroberung der Pussy ist.

-Ausschnitt aus dem Buch „Pussy: Hol dir deine weibliche Kraft zurück“ von Regina Thomashauer

Letzten Sommer ist mir dieses Buch in die Hände gefallen. Und dieser Buchausschnitt bringt die Sache auf den Punkt – viel besser, als ich es je in Worte hätte fassen können…

Also das ist natürlich nichts für Feiglinge. Oder für die Bequemen.
Allerdings darf man sich dann auch nicht beschweren, wenn‘s mau ist.

Die Gründe eine fixe Beziehung einzugehen sind heute völlig andere als noch vor ein paar Jahrzehnten. Wir sind viel freier und wirtschaftlich nicht mehr voneinander abhängig. Was dadurch fehlt, sind passende Rollenvorbilder für Liebesbeziehungen. Tinder & Co bieten uns nie dagewesene Möglichkeiten, dennoch ist gleichzeitig die Sehnsucht nach Liebe und Ehrlichkeit in uns größer denn je.
Wenn eine Beziehung bis über die Verliebtheitsphase hinaus dauert, rutscht sie oft in einen Status, der die Frage aufwirft, ob wir Menschen denn überhaupt für eine monogame Beziehung gemacht sind.

Dabei ist viel mehr die Frage angebracht: In welchen Bereichen hast du dich inzwischen zurückgezogen oder verschlossen, weil du dich nicht gesehen fühlst? Was sprichst du nicht aus, wo hältst du dich zurück, wo hast du resigniert?

Aber wie soll unsere tiefe Sehnsucht, gesehen zu werden, gestillt werden, wenn wir uns nicht wirklich zeigen? Das Potential und der Sinn einer Partnerschaft liegt doch genau darin. To show up – eben in den schwierigen Bereichen – statt sich zu schleichen.

Wer hätte nicht gern die schönen Gefühle ohne ein großes Risiko dafür einzugehen.
Wir sagen zwar, wir wollen glücklich sein. Der Haken daran ist aber die damit verbundene Angst, eben dieses Glück wieder zu verlieren.
Denn diesen Schmerz wollen wir in Wirklichkeit nicht noch einmal spüren.

Den Ball flach zu halten um die Harmonie nicht zu stören, macht aber einfach nicht glücklich.
Mindestens sich selbst belügt man dabei.
Die Kontrolle zu behalten hat seinen Preis. Man lässt die Beziehung langsam sterben um sich nicht diesem oder jenem Thema stellen zu müssen, um sich doch nicht ganz auszuliefern, um das Bestehende nicht aufs Spiel zu setzen. Das Resultat zeigt sich in immer wieder in den gleichen Erfahrungen, aber schließlich ist uns dieser Schmerz wenigstens vertraut.

An sich ja auch eine recht feine Sache, wenn man sich mit unaufgeregter Mittelmäßigkeit zufrieden geben möchte.
Jedenfalls ist es eine legitime Entscheidung und die Gründe dafür sind mannigfaltig.
Aber dann bitte nicht raunzen! Oder sich wundern, wenn man sich selbst nicht mag.

Und eine Frage bleibt dabei für immer offen:
Wie wäre es gelaufen, wenn ich „all in“ gegangen wäre – no strings attached?

Etwas in dir weiß, das ist Teil des Spieles – und du kannst nicht gewinnen, wenn du nicht spielst.

Also: welchen Schmerz möchtest du in deinem Leben?
Was sind deine Standards?
Und wofür bist du bereit dich anzustrengen?

Du beginnst eine neue Geschichte, sobald du ganz einsteigst.

Ehrlichkeit und Offenheit sind reinigend und erfrischend. Schwere, die mit all dem Ungesagten im Raum hängt, weicht der Leichtigkeit und Unbeschwertheit.

Speak your truth even if your voice shakes ?

Ja, man betritt unbekanntes Terrain. Und hier begegnet man dem Mut, der Angst , der Verletzlichkeit, … einem großen, bunten Strauß von Gefühlen.
Man fühlt sich echt und allem voran lebendig. Und da ist es dann: einmal mit alles und scharf ?

Hast du das Ziel und den Zweck deiner Beziehung klar definiert?

Denn jede Beziehung auf die wir uns einlassen, dient einem Zweck und hat einen tieferen Sinn.

Der kann ausgesprochen oder unausgesprochen sein.

Je präziser wir unser Ziel und die Absicht dahinter definieren, umso mehr Klarheit und Leichtigkeit legen wir in die Art wie wir lieben, was wir erschaffen und wie wir Sex haben.

Wenn der Sinn oder das Ziel nicht klar definiert ist oder man verabsäumt hat, sich bei Zeiten neu zu orientieren und eine neue Route zu berechnen, wird die Beziehung schal.

Schließlich fehlt das Feuer, um das man gemeinsam sitzt und das man am Brennen hält. Weil es einen wärmt, die Nahrung zubereitet, im Dunkeln Licht spendet und Orientierung schenkt.

Sobald wir im Einklang sind mit dem eigenen und dem gemeinsamen Ziel und jeder seinen Zweck erfüllt sieht, ziehen beide an einem Strang.
Damit ermöglicht uns die Beziehung das Wachstum und die Tiefe zu erleben, die wir uns wünschen.
???

Commitment: Verpflichtung, Hingabe, Festlegung
Dieses Wort begleitet mich schon recht lange.
Für mich hat es sehr viel mit Freiheit, Selbstliebe und Wachstum zu tun.

Früher habe ich es eher als das Gegenteil empfunden: einengend, unfrei, spießig und starr.
Lieber nicht ganz festlegen, lieber eine kleine Hintertür offen haben, lieber „beweglich“ bleiben.
Da gab es einige Bereiche in meinem Leben, die das betraf.

Als ich mein “Schlampendasein“ zu überdenken begann, machte sich das Gefühl von Scham in mir breit.
Wo in meinem Leben glaubte ich, dass ich sonst nicht ans Ziel komme. Dass ich nicht genug bekomme. Dass ich es in Wirklichkeit nicht alleine schaffen kann.
Wo lasse ich mich treiben, wie ein Fähnchen im Wind. Wo habe ich meine eigenen Grenzen nicht gesteckt, nicht klar definiert oder bin nicht greifbar.

Wo fehlt es mir an Selbstwert, Selbstvertrauen oder an den Glauben an mich selbst?

Und dieser Schmerz ist so vertraut.
Aber da wurde noch etwas sehr laut in mir:
Die Sehnsucht danach, nicht mehr wegzulaufen, mich nicht mehr zu belügen oder zu verkaufen.

Und das veränderte mein Verständnis dieses Wortes grundlegend – zum Commitment zu mir selbst. ?
Aus dieser Perspektive entdeckte ich darin Freiheit und Würde – und vor allem meine eigene Power.

Welcher Bereich ist es bei dir? Wo lässt du dich im Stich, glaubst nicht an dich, bist nicht ehrlich zu dir selbst oder verkaufst dich ein Stück zu weit?

Die verschiedenen Phasen der Sexualität in einer Liebesbeziehung:

Im Laufe einer Liebesbeziehung verändern sich die Gefühle und dementsprechend verändert sich auch die Sexualität oder der Antrieb zum Sex.
Diese Phasen können in einem ziemlich allgemeinen Muster beschrieben werden.
Beherzigt man sie, kann man die Veränderungen begrüßen und muss nicht dem Vergangenem nachzutrauern.

In der ersten Verliebtheit ist unser primitivster Gehirnteil, das Stammhirn aktiv. Es ist ein ver-rückter Zustand und wir haben den Eindruck, dass unser Geliebter diese schönen Gefühle verursacht. Tatsächlich aber befinden wir uns in einem total selbstbezogenem Zustand und projizieren unsere Wünsche, Hoffnungen und Unsicherheiten auf den anderen.
In dieser und der folgenden Phase erleben wir pure Lust, Geilheit und intensives Begehren.

Nach der ersten Verliebtheit entsteht die romantische Liebe. Dabei werden andere Bereiche im Gehirn aktiviert und gleichzeitig Areale deaktiviert, die mit negativen Gefühlen assoziiert sind, das soziale Unterscheidungsvermögen wird ausgeschaltet und mit Hilfe des Belohnungszentrums wird unsere Bindung an den Partner gestärkt.
Wir erfahren mehr Nähe und Sicherheit.
Diese romantische Liebe ist nicht nur ein Gefühl sondern auch ein Trieb, der uns antreibt, den anderen zu umwerben und für uns zu gewinnen. Wir sind glücklich, ziehen zusammen, bekommen Kinder, …

Die Wollust und die romantische Liebe haben bekanntlich nach ungefähr 2 Jahren ihr Ablaufdatum, bei Fernbeziehungen entsprechend später.
Wir könnten diesen Ausnahmezustand auf Dauer nicht überleben.

Die nächste Phase ist die feste Partnerschaft. Sie kann unterschiedlich lange dauern und beinhaltet Ruhe, Bindung, die Bereitschaft den Alltag zu teilen und Kinder groß zu ziehen. Die Verliebtheit wird durch eine Desillusionierung abgelöst. Man fühlt sich nicht mehr so geliebt und geschätzt. Die Illusion von Perfektion hat sich aufgelöst und wir hegen Zweifel, ob wir tatsächlich den richtigen Partner gewählt haben. In dieser Phase schläft die Sexualität oft ein oder viersiegt überhaupt. Für einige ist das der Anfang vom Ende.

Spätestens jetzt wünschen sich viele, die Gefühle der ersten Verliebtheit und die sexuelle Erregung dieser Zeit wieder zurück. Es soll wieder so werden wie am Anfang. Das ist von der Natur aber nicht so vorgesehen.
Wenn man sich jetzt nicht trennt („weil die Luft draußen ist“), sieht man sich mit einer Mittelmäßigkeit konfrontiert, die unzufrieden und frustriert macht.

Die Sehnsucht nach diesem aufregenden Ausnahmezustand treibt so manchen in eine Außenbeziehung oder in Affairen (man ist verliebt ins Verliebtsein).

Jedoch ist das eine Art von Sexualität, die ihre Spannung aus äußerlichen Reizen bezieht.

Wer allerdings in der festen Beziehung bleiben möchte, ohne auf großartigen Sex zu verzichten, sollte jetzt nicht aufgeben.

Dabei hilft es zu verstehen, dass unser freie Wille unser trieb- und intstinktgesteuertes Verhalten ablöst.

Statt sich zurückzulehnen und den Fokus von der Beziehung und der Sexualität abziehen unter dem Motto „jetzt gehört er/sie mir, die Sache ist unter Dach und Fach“, oder sich enttäuscht in andere Lebensbereiche zurückzuziehen, gilt das Motto „When you are going through hell, don’t stop.“

Wenn man es schafft, sich durch diese Phase durchzuarbeiten, wird man den Partner mehr lieben und schätzen als zuvor – und zwar für das, was er wirklich ist und nicht mehr auf den eigenen Projektionen basierend.

Das heißt auch, dass wir uns selbst uns viel mehr bewusst dafür entscheiden, die Dinge zu tun, die wir in der Verliebtheit automatisch getan haben.

Liebe, Wohlwollen und Vernunft wird jetzt zum Antrieb.

In der nächsten Phase lernt man eine Menge über sich selbst und Beziehungen. Man versteht Zusammenhänge der eigenen Vergangenheit und darin, wie man sich in der Beziehung verhält. Liebe, die verloren geglaubt war, kehrt zurück, in einer erwachsenen Form und mit tiefem Verstehen des anderen.

Die triebhafte Liebe stillt nicht unser Ur-Bedürfnis, geliebt zu werden.
Wir wünschen uns von jemandem geliebt zu werden, der dies freiwillig tut.

Lässt man sich auf diese Phase ein, wird der Reiz des Neuen durch den Genuss von Intimität ersetzt.

In dieser Phase reißen wir uns nicht mehr gegenseitig die Wäsche vom Leib (weil der Trieb aus dem Stammhirn in Bezug auf den Partner nachlässt und auch das romantische Verliebsein aus dem Großhirn).
Es wird zu einer bewussten Wahl, gepaart mit einem gewissen Maß an Disziplin, die Sexualität als Priorität zu pflegen.
Anstatt auf die passende Stimmung zu warten, nimmt man sich Zeit für den gemeinsamen Sex. Ein bisschen zu vergleichen mit dem Weg ins Fitnesscenter ?

Das hört sich nicht gerade romantisch an.
Und doch schafft eine monogame Beziehung den Boden für den besten Sex.
Dafür muss man die problematische Vorstellung von Liebesbeziehungen loslassen. Stattdessen behandelt man die Sexualität wie die eigene Karriere, ist bereit sich weiterzuentwickeln und dazu zu lernen.

Das Ziel ist, die gemeinsame Sexualität zu einem Ort zu machen, wo man sich emotional und sexuell verbindet. Zu einem Ort, der nährt, Nähe schafft, Energie spendet, …. Sex wird zum Lebenselixier der Beziehung.

Unsere tiefste Sehnsucht ist es, ganz und gar geliebt und angenommen zu werden – und diese Form von Intimität ermöglicht es uns, genau das erfahren.

Allerdings liegt eben genau darin auch die große Herausforderung:

Denn wirkliche Intimität erleben wir nur, wenn wir uns völlig nackt und verletzlich zeigen und uns ganz hingeben.
Genau das konfrontiert uns aber unweigerlich mit unseren Ängsten und Verletzungen, die wir sehr gut zu schützen und vermeiden gelernt haben. An diesem Punkt beginnen wir dem Partner zu helfen, seine Wunden zu heilen.

Öffnen wir uns also ganz bewusst für wirkliche Intimität beim Sex, hat das einen tiefen und lebensverändernden Effekt.

Das erfordert wollen zu wollen.

Die daraus resultierende persönliche Entwicklung wirft Licht auf unsere blinden Flecke. Wir gewinnen jedes Mal ein Stück mehr von uns zurück und das macht sich in jedem Lebensbereich bemerkbar!

Das Schlafzimmer ist nicht der Raum für politische Korrektheit, sondern der Raum, wo wir unsere dunklen Seiten ins Licht holen können. Wir heilen beim Liebemachen.

Liebe und Intimität ist die Wurzel dafür, ob es uns gut geht oder nicht, ob wir traurig sind oder glücklich, ob wir leiden oder heilen (*Dr. Dean Ornish).

Beobachtung eines traurigen Zyklus in intimen Beziehungen:

Frauen lassen Männer routinemäßig wissen, dass er ist nicht genug ist (er fühlt nicht genug, ist nicht emotional genug, drückt sich nicht genug aus, – oft kombiniert mit – er versteht es ohnehin nicht, er kann es nicht richtig machen)
Ohne jeden Schimmer, wie er sie zufriedenstellen kann, gibt der Mann auf, schiebt seine knorrigen Gefühle noch mehr zur Seite, bis er sich ganz verschließt.
Die Beziehung ist zu Ende.

Auf der anderen Seite…

Geben Männer den Frauen oft zu verstehen, dass sie zu viel sind (zu emotional, zu ausdrucksstark, zu unberechenbar, zu was auch immer…)
So lernen die Frauen sich kleiner zu machen als sie sind – in der Hoffnung, dass sie so von ihm geliebt wird – bis die Frau eventuell und tragischer weise auch „nicht mehr genug“ ist. (für sie ODER ihn)

Ein möglicher Weg dieses Dilemma zu beenden:

Frauen, gebt den Männern Raum zu fühlen was auch immer sie fühlen (oder nicht fühlen). Gib ihm nicht die Schuld oder zieh dich zurück, weil du frustriert bist, weil er keinen Zugang zu seinen Gefühlen hat. Ihm wurde beigebracht, diese Dinge nicht zu berühren.

Es ist vielleicht schwierig, wenn er nicht fühlt wie du.
Aber Fühlen ist eine weibliche Meisterschaft, hat jedoch in der Natur eines Mannes nicht oberste Priorität – und er hat nicht so viel Praxis darin wie du.
Du kannst ihn führen, seine eigenen Gefühle zu entdecken – nicht indem du ihn spüren lässt, dass er nicht so gut darin ist wie du, sondern indem du deine eigenen Gefühle voll und ganz anerkennst und sie eurer Beziehung anbietest; ehrlich mit dir bist und ihm dabei gleichzeitig wiederholt versicherst, dass er völlig frei darin ist, zu fühlen was auch immer er fühlt (oder nicht fühlt).

Und Männer hört auf zu kommunizieren, dass sie zu viel ist (für dich oder für die Welt).
Ja, sie ist oft zu viel für eure stillere Natur. Das ist ihr auch bewusst.
Aber gib verdammt nochmal dein Bestes, wenn sie ihr wildes Herz in die Beziehung legt und diese damit bunter einfärbt.
Das war es doch, was du ursprünglich so anziehend gefunden hast an ihr.
Gib ihr nicht zu verstehen, dass sie sich zurücknehmen soll, jetzt wo du ihrer Präsenz ausgesetzt bist. Mache sie nicht männlicher als du es bist.
Sie ist nicht deine Mitbewohnerin oder dein Kumpel – sie ist die Frau an deiner Seite.
Lasse sie dein Leben dekorieren, auf welch prickelnde, kapriziöse oder verwirrende Art ihr auch Vergnügen bereiten möge. Und versichere ihr wiederholt, dass du dieses endlose Mysterium liebst, (auch wenn es dich höllisch frustriert). Denn wenn du sie richtig liebst, wird dein frustrierter Geist eine himmlische Erfahrung machen.

Ich glaube, das Beste worauf jeder von uns hoffen kann, ist ein Partner, der gekommen ist um zu bleiben und bereit ist, sich zu zeigen.
Bereit zu lernen, wie dieser wilde Tanz der Gegensätze funktioniert – mit ein wenig mehr Grazie und Zärtlichkeit, mit mehr Lachen und Liebe und fließender, als wir es gestern noch erfahren haben.

Wäre das nicht großartig? *Bryan Reeves

Katerstimmung nach dem Orgasmus – kommt dir das irgendwie bekannt vor?

Eigentlich sollte man glauben, gemeinsamer Sex schafft Nähe und Harmonie zwischen zwei Partnern. Aber trifft das tatsächlich zu?

Forschungen in den letzten Jahren legen nahe, dass orgasmusfixierter Sex zwar dem Weitergeben der Gene dient, gleichzeitig aber zur emotionalen Entfremdung von Paaren führt:

Im Laufe der Evolution haben sich zwei Programme in uns entwickelt, die sich in gewisser Weise entgegenstehen. Das Paarungsverhalten für die genetische Vielfalt und Paarbindung für die Betreuung des Nachwuchses.

Unsere Gefühlswelt und speziell unser Liebesleben wird von einem sehr alten Teil unseres Gehirns manipuliert, dem limbischen System. Das reguliert die typischen Empfindungen wie Sorge um den Nachwuchs, Angst, Nahrungsaufnahme, Liebe, Lust, Spieltrieb, …
Dieser Bereich lässt sich nicht durch unseren Willen beeinflussen und schert sich außerdem nicht im geringsten darum, ob wir glücklich sind oder nicht.

Bei der Sexualität sind mehrere biochemische Substanzen beteiligt. Die drei Hormone Dopamin, Prolaktin und Otxytocin scheinen dabei die wichtigste Rolle zu spielen:
Dopamin wird immer dann freigesetzt, wenn das Belohnungszentrum uns für bestimmte Handlungen honoriert, die dem Überleben unserer Spezies dienen (z.B.: gutes Essen und beim Sex, sprich beim Orgasmus). Immer dann, wenn sich etwas lohnend anfühlt, möchten wir es wiederholen. Ein ausgeglichener Dopaminlevel fühlen wir uns zufrieden, motiviert, haben eine gesunde Libido und tragen wohlwollende Gefühle gegenüber unseren Mitmenschen. Ein Überschuss dagegen führt zu rücksichtslosem Verhalten, Unruhe und zwanghaften Aktivitäten. Ein Mangel zeigt sich als antriebslos, bedürftig, freudlos und geringer Libido.
Beim Sex steigt der Dopaninlevel stark an, erreicht beim Orgasmus seinen höchsten Stand und fällt dann rapide ab. Danach geht er allerdings nicht in den Normalbereich zurück sondern springt zwischen Mangel und Überschuss hin und her. Das kann bis zu 2 Wochen andauern und wirkt sich als Achterbahn der Gefühle und Stimmungen aus – die nach-orgasmische Katerstimmung.

Prolaktin hat mehrere Aufgaben und steht generell in Verbindung mit Brutpflegeverhalten. In der sexuellen Neurochemie markiert es das Ende des Sex – es steigt nach dem Orgasmus stark an und hat auch den Beinamen Sättigungshormon – die Erektion klingt ab, die Scheide wird trocken. Ein Prolaktin-Überschuss hat Auswirkungen wie depressive Verstimmungen, Libidoverlust, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme. Wie das Dopamin braucht auch das Prolaktin etwa 2 Wochen, bis es auf ein normales Maß abfällt.

Oxytocin, auch bekannt als Kuschelhormon, ist verantwortlich für Verbunden- und Vertrautheitsgefühle. Es hat eine luststeigernde Wirkung und wird bei Berührungen, beim Küssen, beim Umsorgen und beim Streicheln freigesetzt. Oxytocin ist quasi der Langzeitklebstoff für gute und erfüllte Beziehungen. Beim Vorspiel und während dem Sex steigt der Level, und sorgt damit für das Vertrautheitsgefühl und den Wohlfühleffekt, wobei die Kontrolle sinkt und die Partner sich verbunden fühlen.

Demnach ist es völlig richtig, dass häufiger Sex die Verbundenheit in der Partnerschaft stärkt – sofern es nicht zum Orgasmus kommt!
Der Oxytocin-Level sinkt nämlich parallel zum Dopamin-Level nach dem Sex stark ab und benötigt mindestens 7 Tage, um wieder zum Normalwert zurückzukehren. Ein Mangel hat genau die gegenteilige Wirkung: statt Verbundenheit und liebevolle Berührungen möchte man lieber in seinem eigenen Raum bleiben und vermeidet Berührungen.

Für unser Evolutionsbiologisches Programm dient die Sexualität nicht der Freude und liebevollen Verbindung, sondern der Fortpflanzung und Erhaltung der Art. So macht die emotionale Entfremdung in längeren Beziehungen durch die ständige Wiederholung der beschriebenen Orgasmus-Zyklen auch Sinn.
Andererseits existiert in uns der Wunsch nach Paarbindung, weil der Fortpflanzungserfolg größer ist, wenn sich beide Eltern um den Nachwuchs kümmern. So hat die Natur in den menschlichen Gehirnen vermehrt Oxytocin-Rezeptoren eingerichtet, die durch bestimmte Signale wie Lächeln, Hautkontakt, Zuhören und Küssen ein Gefühl von Zufriedenheit und Bindung sorgt.

Es zeichnet uns als Menschen aus, dass wir uns bestimmter Vorgänge und Prägungen bewusst werden und uns dann für andere Wege interessieren und entscheiden können.

Der Ansatz dieser „Entfremdungsspirale“ ist einfach eine Einladung, einmal darüber nachzudenken; die Tage nach dem Sex dahingehend zu beobachten.
Und dann testen, was sich verändert an den Tagen nach dem Sex, der sich nicht über den Orgasmus entladen hat.
Vielleicht bringt eine Loslösung vom fortpflanzungsorientierten, orgasmusfixierten Sex und eine Hinwendung zum bindungsbasierten, entspannt-ekstatischen Liebemachen tatsächlich mehr Erfüllung und Glück. Die Tage danach zeigen es! Einen Versuch ist es sicher wert ?

*inspiriert von einen Artikel von Anke Felice Posplech und Ralf Lieder

Hast du das Ziel und den Zweck deiner Beziehung klar definiert?

Denn jede Beziehung auf die wir uns einlassen, dient einem Zweck und hat einen tieferen Sinn.

Der kann ausgesprochen oder unausgesprochen sein.

Je präziser wir unser Ziel und die Absicht dahinter definieren, umso mehr Klarheit und Leichtigkeit legen wir in die Art wie wir lieben, was wir erschaffen und wie wir Sex haben.

Wenn der Sinn oder das Ziel nicht klar definiert ist oder man verabsäumt hat, sich bei Zeiten neu zu orientieren und eine neue Route zu berechnen, wird die Beziehung schal.

Schließlich fehlt das Feuer, um das man gemeinsam sitzt und das man am Brennen hält. Weil es einen wärmt, die Nahrung zubereitet, im Dunkeln Licht spendet und Orientierung schenkt.

Sobald wir im Einklang sind mit dem eigenen und dem gemeinsamen Ziel und jeder seinen Zweck erfüllt sieht, ziehen beide an einem Strang.
Damit ermöglicht uns die Beziehung das Wachstum und die Tiefe zu erleben, die wir uns wünschen.

Commitment: Verpflichtung, Hingabe, Festlegung
Dieses Wort begleitet mich seit längerer Zeit.
Für mich hat es sehr viel mit Freiheit, Selbstliebe, Heilung und Wachstum zu tun.
Früher habe ich das eher als das Gegenteil empfunden: einengend, starr, spießig und unfrei.
Lieber nicht ganz festlegen, lieber eine kleine Hintertür offen haben, lieber „beweglich“ bleiben.
Gerade in den Bereichen, in denen es mir nicht besonders oder gar nicht gut ging, vermied ich es gern, mich festzulegen.
Schließlich begann ich mein “Schlampendasein” mal ein wenig unter die Lupe nehmen. Wo in meinem Leben glaube ich, dass ich sonst nicht ans Ziel komme. Dass ich es in Wirklichkeit nicht alleine schaffen kann. Dass ich nicht genug bekomme.
Wo lasse ich mich treiben, wie ein Fähnchen im Wind. Wo habe ich meine eigenen Grenzen nicht gesteckt, nicht klar definiert, bin zu weich oder nicht greifbar.

Weil es mir da an Selbstwert, Selbstvertrauen fehlt oder am Glauben an mich selbst.

Da ist Wut und Scham. Und dieser Schmerz ist so vertraut.

Dann, in der Sehnsucht, damit aufzuhören wegzulaufen oder mich zu belügen „entdeckte“ ich das Commitment zu mir selbst.
Die Hingabe zu mir selbst. ?
Das Leben ist anders, wenn ich gut zu mir bin.
Wie kreativ man wird und was für eine Kraft entsteht, wenn man mit Hingabe bei einer Sache ist.

Würdevoll❣️

Welcher Bereich ist es bei dir? Wo lässt du dich im Stich? Wo vermisst du dich selbst?

Sich in das Potenzial eines Menschen zu verlieben… in den Mann, der er sein könnte… wenn er nur dies oder jenes erkennen würde oder aufarbeiten oder verstehen oder sich einfach nur wirklich einlassen würde…
wer hat sich nicht schon mal in so einer Situation oder Beziehung wiedergefunden? Wie lange wartet man, wann ist es zeit zu gehen – loszulassen?

Die Frage ist: Was bist du dir wert und wo sind deine Grenzen? Wann fühlst du dich von einem Mann wirklich wertgeschätzt? Ab wann verbiegst du dich oder verkaufst dich für ein bisschen „Liebe“ und verlierst dich dabei selbst aus den Augen?

It‘s time to fall in love with yourself ?