Mehr als 15 Jahre Arbeit in einer Schönheitsklinik haben mich viel lernen lassen.
Wir wissen einerseits, wie sehr uns von den Medien vorgegaukelt wird, wie wir auszusehen haben (und was wir besitzen müssen) um glücklich zu sein. Die meisten ahnen auch, dass diese Ziele in Wirklichkeit unerreichbar sind, dennoch veranlassen sie uns dazu, genauso wie ein Esel einer Karotte hinterherläuft, immer etwas zwischen uns selbst und dem Glück stehen zu haben. Wir leben unter dem Motto, wenn ich 10 Kilo weniger habe, wenn ich einen schönen Busen hätte… Für die, die sich den jeweiligen Wunsch erfüllen, stellt sich das Glück lediglich bis zum nächsten Projekt ein, denn der Mangel, der vorher nebensächlich war, tritt dann sehr schnell an die Stelle des „wenn ich…, dann bin ich glücklich/zufrieden mit mir, …
Aber das macht uns nicht glücklich, auch nicht schön und es lässt uns auch nicht wertvoll fühlen.
So schieben wir nicht nur das Glücklichsein vor uns her.
Das Dilemma ist, dass wir gleichzeitig unseren Körper oder zumindest Teile davon ablehnen. So können wir ihn, bzw. was uns bereits zur Verfügung steht, kaum genießen! Das ist nicht gerade eine Liebeserklärung an sich selbst.
Ich behaupte, es ist keiner Frau egal, wie sie aussieht, wie sie sich kleidet oder wie sie mit ihrem Körper umgeht. Wir alle wollen schön sein und besonders und uns wohl fühlen in unserer Haut. Aber es ist verdammt schwierig, danach nicht zu sehr im Außen zu suchen oder überhaupt gleich zu resignieren.
In meiner Arbeit hatte ich immer das Privileg, die individuelle Schönheit hervorzuheben oder wieder herstellen zu dürfen. Der jeweiligen Person, IHRE Schönheit zu zeigen.
Mittlerweile geht meine Arbeit aber um vieles tiefer.
Ich begleite Frauen dabei, ihre Sexualität und ihren Körper als Elixier für Schönheit, Gesundheit und Glücklichsein zu entdecken.
Der Begriff Selbstliebe ist total präsent, die Werbung zeigt uns unzählige Möglichkeiten, wie wir uns selbst Gutes tun können oder verwöhnen lassen können. Und natürlich ist es schön, wenn man sich immer wieder mal etwas gönnt!
Aber sich in seinen eigenen Körper zu verlieben und das in jeder Zelle zu spüren – das kann einem niemand mehr wegnehmen.